Eröffnungskonzert Musikfest 2024
Dieses Jahr stand das Musikfest unter dem Motto „Alles digital oder was!?“.
Eine musikalische Raumfahrt durch die Galaxien mit digitaler und analoger Musik gab es am 17. November mit dem JuSo unter der Leitung von Alexander Adiarte in der Liederhalle.
Das Jugendsinfonieorchester (JuSo) der Stuttgarter Musikschule eröffnete gemeinsam mit Mitgliedern der Stuttgarter Philharmoniker und Lehrer*innen der Stuttgarter Musikschule das diesjährige Musikfest in der Liederhalle.
Im fast vollen Hegelsaal waren viele Familienmitglieder der Orchestermusiker, aber auch unglaublich viele Kinder, sowie Vertreter der Mitveranstalter des Musikfests, die Stuttgarter Musikschule, die HMDK Stuttgart, die Stuttgarter Philharmoniker und die Stadt Stuttgart.
Gemeinsam gingen die Musiker*innen mit dem Publikum auf eine musikalische Reise durch Raum und Zeit und wurden von Jasmin Bachmann durch das Programm geführt.
Mit einem 12-stimmigen Kanon von Giovanni Gabrieli begann das Konzert, Holz- und Blechbläser auf den Rängen mitten im Publikum verteilt, Streicher auf der Bühne. Nachdem alle Musiker ab dem zweiten Stück gemeinsam auf der Bühne saßen, wurden die klassischen Orchesterklänge durch elektrische Sounds von den beiden Musikern Fabian Martin und Laima Adelaide (DJ und Musikproduktion) unterbrochen und ergänzt. Auch das JAM-Ensemble (Junge Aktuelle Musik) war mit von der Partie und zeigte dem Publikum, was man mit klassischen Instrumente, E-Geigen und einer Loopstation musikalisch alles machen kann.
Werke wie „Also sprach Zarathustra“ (R. Strauss), Ravels Bolero, „Time“ von Hans Zimmer aus dem Film Inception, „Jupiter“ aus den Planeten (G. Holst) oder Steve Reichs „City Life“ und „Typwriter“ (L. Anderson) mit Solisten an der Schreibmaschine wurden eindrucksvoll zum Besten gegeben. Dazu wurde hinter dem Orchester auf einer großen Leinwand immer wieder gezeigt, was Martin und Adelaide mit ihrer Technik klanglich und musikalisch alles möglich machen können.
Aber nicht nur die musikalische Reise war etwas Besonderes, sondern auch die Aufstellung des Orchesters. Die Jugendlichen spielten gemeinsam mit Profimusikern und so kam es vor, dass Schüler*innen (sogar) mit ihren Lehrer*innen an einem Pult saßen und gemeinsam musizierten. (Dies war nicht nur für die Schüler*innen ein besonderes Erlebnis, sondern auch für die Lehrer*innen der Stuttgarter Musikschule.) Auch der Musikschuldirektor Friedrich-Koh Dolge saß in der Cellogruppe gemeinsam mit seinem Schüler an einem Pult und berichtete dem Publikum im Gespräch mit Jasmin Bachmann, was für ein schönes und besonderes Event es ist, mit Schüler*innen gemeinsam im Orchester zu musizieren. (und wie wichtig die Musik heutzutage ist.) Genau wie Herr Dolge empfanden alle Beteiligten dieses Konzert als etwas Besonderes.
Hier ein paar Stimmen von JuSo-Spieler*innen und Lehrer*innen:
“Ich fand das Eröffnungskonzert vom Musikfest total interessant, weil man mit den beiden DJs und dem JAM-Ensemble auch mal was ganz Anderes und Neues gesehen und gehört hat. Wirklich eine Erfahrung!” (Leonard)
„Mit der Unterstützung (beim Konzert) waren wir ein sehr großes Orchester und hatten einen dementsprechend schönen und großen Klang. Gerne würde ich wieder bei einem Konzert mit Lehrern/den Philharmonikern mitmachen.“ (Hanna)
„Ich habe das Konzert sehr genossen und es als Bereicherung empfunden, sowohl mit den Lehrkräften als auch mit den Philharmonikern zusammen zu musizieren.
Es hat uns die Chance geboten, uns nicht nur vom Können der Profis inspirieren zu lassen, sondern ebenso neue, bis dato unbekannte Menschen kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.“ (Cosima)
“Am Tag des Konzertes war ich sehr begeistert die vielfältige Partitur mit dem Publikum teilen zu können. Es war mir eine Freude und ich wäre geehrt ein zweites Mal mit den Musiker der Philharmonie und den Lehrern der Musikschule zu spielen.“ (Anna Sofia)
“Es war eine super Erfahrung mit Lehrern und Stuttgarter Philharmonikern ein Programm einzuüben und aufzuführen. Schon in den Registerproben konnte ich sehr viel lernen. Danke für die tolle Gelegenheit.” (Klara)
“Mir gefiel sofort das Konzertprogramm und als noch Mitmusizierende gesucht worden sind, habe ich spontan zugesagt. Ich hatte einfach richtig Lust mit den Jugendlichen und auch Kolleg:innen zu musizieren. Durch meine Orchesterarbeit kenne ich immer wieder Jugendliche im JuSO, die früher mal bei mir mitgespielt haben und die über die Jahre immer noch begeistert in einem Orchester mitwirken. Das ist einfach großartig. Was ich vorher nicht wusste: ich habe mich in die Zeit zurückversetzt gefühlt, als ich selber im Jugendorchester gespielt habe. Das war schön zu erleben, denn die Stimmung dort und das Engagement der Jugendlichen ist etwas ganz Besonderes.” (Claudia Cassel - Violine, Bezirksleiterin Degerloch, Sillenbuch, Plieningen)
“Das besondere an diesem Musikfest Eröffnungskonzert war, dass die Schüler*innen die Gelegenheit bekommen haben, zum Teil neben Ihren Lehrern und auch „auf Augenhöhe“ mit Profis zusammen zu musizieren. Insgesamt bin ich sehr stolz auf die Jugendlichen im Orchester, da sie das Programm alleine auch schon sehr gut spielen konnten. Dennoch merkte man, dass sie mit ein bisschen Unterstützung von den Profimusikern sofort mit noch mehr Selbstbewusstsein gespielt haben. Im besten Fall behalten die Jugendlichen dieses Selbstbewusstsein und spielen umso besser, auch wenn die Profis nicht mehr dabei sind.” (Alexander Adiarte - Orchesterleiter der Stuttgarter Musikschule)
“Im Zusammenspiel mit dem Orchester war es ein tolles Erlebnis, die Herausforderung gemeistert zu haben, klassische Orchesterklänge mit elektronischen Klängen homogen verschmelzen zu lassen und damit einen kontinuierlichen Spannungsbogen erzeugen zu dürfen. Zudem war es nicht selbstverständlich in einem derart „klassischen Kontext“ einen Rahmen für populärere Musik zu erhalten und dem Publikum durch die Moderationen auch hier einen leichten Einstieg zu ermöglichen.” (Laima Adelaide und Fabian Martin - DJ und Musikproduktion)
Text: Corinna Hentschel-Stavi
Fotos: Markus Karl, Fotonoid