Überraschungskonzert für den ehemaligen Leiter des SJBO
Kurz nach seinem achtzigsten Geburtstag bekam der ehemalige Leiter des Sinfonischen Jugendblasorchesters (SJBO) Dr. Leon Bly ein Überraschungsständchen der besonderen Art: Ein großes Aufgebot von ehemaligen Orchestermitgliedern, Schülerinnen und Schülern kam hierfür am Samstag, 8. Juni 2024 zusammen, dazu viele ehemalige und Kolleginnen und Kollegen.
Alexander Beer (der heutige Orchesterleiter des SJBO) und Natascha Fobler (ehemaliges Mitglied des SJBO, heute Business Analyst / IT Administratorin) berichten von diesem Ereignis.
Alexander Beer: Eine gelungene Überraschung
Im Glauben, eine andere Jubiläumsveranstaltung zu besuchen, kamen Herr Bly und seine Frau Ilona im Saal der Skizunft Rohr an und wurde mit Happy Birthday, The Thunderer (Sousa), Teddy Trombone (Fillmore) und der Orchesterhymne »Tomorrow« (Shemer) musikalisch begrüßt.
150 ehemalige Musikerinnen und Musiker des SJBO aus der Zeit zwischen 1981 und 2009 hatten den Weg zu diesem Überraschungskonzert gefunden und 80 von ihnen bildeten unter meiner Leitung nach einer kurzen Probe das ad hoc-Orchester.
Erinnerungen an Konzertreisen wurden wach
Auch aktuelle und ehemalige Mitglieder des Kollegiums wirkten mit. Den Solopart in Teddy Trombone führten die drei ehemaligen Posaunenlehrer der Stuttgarter Musikschule Matthias Sprinz, Thomas Wunder und Michael Unger zusammen auf.
Sichtlich gerührt bedankte sich Herr Bly, insbesondere auch bei den beiden Organisatorinnen Natascha Bly und Natascha Fobler. Im Anschluss folgten viele Gespräche bei Kaffee und Kuchen. Alte Freundschaften wurden gepflegt und viele Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse aus der Orchesterzeit und von Konzertreisen wurden wieder wach.
Natascha Fobler: Die Organisation war eine echte Detektivarbeit
Bereits im November 2023 startete die Organisation für die große Überraschungsfeier zum 80. Geburtstag für Leon J. Bly. Hierfür wurden über 400 Ehemalige des sinfonischen Jugendblasorchesters kontaktiert, welche im Zeitraum seiner Leitung Mitglieder des Orchesters waren. Teilweise war bei der Kontaktaufnahme auch echte Detektivarbeit gefragt, da sich im Laufe der Zeit doch einiges verändert. So haben beispielsweise manche für die Feier eine weite Reise auf sich genommen, z. B. aus München, Berlin, Wien, Stockholm … Herr Blys Tochter Carina ist sogar aus den USA angereist und wurde als extra Überraschung in einem Geschenkkarton verpackt.
Für das Festorchester, welches ein Ständchen zum Besten gab, kamen um die 80 Personen zusammen. Das war sehr spannend, da manche Mitspieler teilweise schon seit Jahrzehnten nicht mehr ihr Instrument in den Händen hatten. Neben dem Orchester gab es weitere tolle musikalische Darbietungen von Matthias Klee und Silvia Maurer sowie von dem Komponisten Axel Ruoff (Klavier) gemeinsam mit dem Posaunisten Michael Unger, von welchem das SJBO schon einige Stücke uraufgeführt hat.
Im Orchester sind viele Freundschaften entstanden, die bis heute halten
Die gemeinsame Feier war nicht nur für Leon J. Bly eine große Freude – es fühlte sich für alle an wie ein großes Klassentreffen, bei dem man sich nach ewigen Zeiten endlich wieder sah. So war es nicht nur für Leon J. Bly ein Ding der Unmöglichkeit mit jedem sprechen zu können, was er sehr bedauerte. Viele der Ehemaligen haben sich jedoch fest vorgenommen, zum nächsten Wiedersehen nicht mehr so viele Jahre verstreichen zu lassen.
Ich selber habe sieben Jahre im SJBO Saxophon gespielt (1999 -2006) und möchte diese wunderbare Zeit nicht missen. Leon J. Bly hat uns mit sehr viel Engagement, Vertrauen und Humor nicht nur tolle Musikwerke nähergebracht – er ist mit uns in andere Länder gereist, welche wir auf eine ganz besondere Weise kennenlernen durften (die Kultur, die Menschen und unvergessene Konzerte). Das Schönste für mich ist jedoch, dass ich im Orchester Freunde fürs Leben gefunden habe, mit denen ich bis heute in engem Kontakt bin.
Text: Natascha Fobler und Alexander Beer
Fotos: Natascha Fobler